Was ist ein Blindenführhund?
Ein Blindenführhund ist ein Hilfsmittel im Sinne des § 33 SGB V.
Der Blindenführhund hilft seinem blinden und sehbeeiträchtigten Halter, sich unabhängig, zielgerichtet, stressfrei und sicher im Verkehr fortzubewegen, verhilft ihm zu mehr Freiheit und Selbständigkeit, unterstützt dabei, Örtlichkeiten zu finden, Hindernisse zu umgehen und anzuzeigen sowie an Bordsteinkanten anzuhalten.
Der Blindenführhund erleichtert es seinem Halter, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, ihn durch Einkaufszentren, Gebäude und Fußgängerzone etc. zu navigieren, Türen, Sitzgelegenheiten, Ampeln, Zebrastreifen etc. zu finden.
Der Blindenführhund ist eine Kommunikationsbrücke zur sehenden Umwelt, hilft Kameradschaft und soziale Inklusion und Bindungen zu fördern.
Was kann ein Blindenhund mir geben?
- Unterstützung für mehr Selbständigkeit, Freiheit und Unabhängigkeit
- Hilfe für sicheres und zügiges Laufen im Verkehr, Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln, Anzeigen und Umgehen von Hindernissen, Finden von Türen, Treppen, Ampeln, Zebrasteifen etc.
- Entlastung der Familienangehörigen
- Einen Freund, Partner und Kameraden im Hund zu finden
- Schutz vor Alleinsein und Einsamkeit sowie Unterstützung zur positiven und aktiven Lebens- und Freizeitgestaltung
- Mehr Orientierungssicherheit in bekannter und - abhängig von meinen individuellen Möglichkeiten - auch in fremder Umgebung
- Verbesserung des Kontaktes zu sehenden Menschen
Wäre ein Blindenführhund ein geeignetes Hilfsmittel für mich?
- Ich bin blind oder stark sehbeeinträchtigt. Einige Führhundhalter haben zusätzlich eine Hörbeeinträchtigung oder leichte Gehbeeinträchtigung.
- Ich befinde mich in einer guten physischen und mentalen Verfassung.
Ich bin in der Lage, mit meinem Hund gut zu kommunizieren und zu interagieren und ihn zu kontrollieren. - Ich gehe liebevoll, einfühlsam, geduldig und konsequent mit meinem Hund um, während der Führarbeit und in der Freizeit.
- Ich benötige meinen Hund, um mobil zu sein, weil ich mich unabhängig und frei fortbewegen möchte.
- Ich übernehme Verantwortung für meinen Hund, für Fütterung, Pflege, regelmäßigen Auslauf und Zuwendung.
- Meine Familie ist mit der Anschaffung des Blindenführhundes einverstanden.
- Ich bin in der Lage, mich frei im Verkehr zu bewegen (Führhundinteressenten müssen vor ihrer Blindenführhundversorgung ein Orientierungs- und Mobilitätstraining mit dem Langstock absolviert haben).
Unser Service für Führhund-Interessenten
Wir laden Sie zu einer ersten Kontaktaufnahme und einem ca. 2 – 3-stündigen Beratungsbesuch nach Arnstadt ein.
Dort stellen wir Ihnen unsere Arbeit und die in Ausbildung befindlichen Hunde vor. Wir unternehmen gemeinsam einen Spaziergang und schaffen uns ein gegenseitiges Bild von unseren Erwartungen und Anforderungen.
Sie haben auch die Möglichkeit, mit einem in der Ausbildung befindlichen Hund einen Probegang im Führgeschirr unter Anleitung eines Ausbilders zu machen.
Haben Sie sich für die Zusammenarbeit mit unserer Blindenführhundschule entschieden, besucht ein Ausbilder Sie an Ihrem Wohnort. Dort verschafft es sich einen Eindruck von Ihrem Lebens- und Arbeitsumfeld und den möglichen Freilaufmöglichkeiten für Ihren zukünftigen Blindenführhund.
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Mitgliedschaft in der International Guide Dog Federation
Sich beruflich weiterzubilden, neue, moderne Ausbildungsmethoden wie z.B. das Clickertraining kennenzulernen und zu praktizieren sowie der Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus anderen Ländern sind für uns sehr wichtig.
Deshalb nehmen wir seit dem Jahr 2000 regelmäßig an den mehrtägigen Seminaren der International Guide Dog Federation (www.igdf.org.uk) teil.
Seit Juni 2009 ist unsere Blindenführhundschule qualitätsgeprüfte Mitgliedsschule in der IGDF. Der Anerkennung ging ein mehrtätiges Assessment durch einen Prüfer der IGDF voraus, bei dem die Arbeit unserer Blindenführhundschule überprüft wurde. Alle fünf Jahre wird das Assessment regelmäßig wiederholt.
Bei Seminaren und Besuchen von Blindenführhundschulen in Großbritannien, Neuseeland, Australien, den U.S.A., Südkorea, der Schweiz, Kanada, Frankreich, Japan und Kroatien konnten wir mit den Kollegen vor Ort Erfahrungen austauschen und neue Eindrücke sammeln.
International Guide Dog FederationVom Welpen zum Blindenführhund
Die beliebtesten Blindenführhundrassen sind heute Labrador Retriever und Golden Retriever sowie Mixe aus diesen beiden Rassen, die wir auch in erster Linie ausbilden
Ein entscheidendes Kriterium für die Eignung ist die zielgerichtete Aufzucht der Junghunde.
Wir arbeiten mit ausgewählten und erfahrenen Züchtern zusammen.